HARNWEGSINFEKTION UND BLASENENTZÜNDUNG

HARNWEGSINFEKTIONEN BEI FRAU UND MANN – URSACHEN ERKENNEN UND BEHANDELN


Zu einer Entzündung der ableitenden Harnwege zählt die Entzündung der Nieren, der Harnblase, der Harnleiter und der Harnröhre. Harnwegsinfekte werden in der Regel durch Bakterien aus dem Darm verursacht, die vom Analbereich in die Genitalregion verschleppt werden und von dort aufsteigen können.

HARNWEGSINFEKTIONEN BEI FRAUEN

Die anatomischen Unterschiede des Harnsystems bei Mann und Frau begünstigen Harnwegsinfektionen bei Frauen mehr als bei Männern. Die Harnröhre der Frau ist nur 3¬–4 cm lang, im Vergleich zu den Männern eine viel kürzere Harnröhre, und liegt zudem in unmittelbarer Nähe zum Darmausgang. Bei 76 % der Patientinnen mit einer Blasenentzündung oder einem Harnwegsinfekt liegt eine Infektion mit Erregern aus dem Darm, Escherichia-coli-Bakterien (Darmbakterien) vor.

MÖGLICHE URSACHEN

  • Funktionelle Einschränkungen der Muskulatur der Blase und des Beckenbodens
  • Mehrfach-Geburten, gynäkologische Voroperationen, Blasensenkung
  • Genitale Überhygiene mit Reduktion der körpereigenen Schutzmechanismen
  • Hormonelle Verhütungsmassnahmen

 

HARNWEGSINFEKTIONEN BEI MÄNNERN

Bei Männern ist die Harnröhre mit etwa 20 cm deutlich länger und daher geschützter als bei Frauen. Jedoch kommt es im Falle einer Infektion durch Beteiligung von Prostata und / oder Nebenhoden oft zu deutlich komplizierteren Verläufen als bei Frauen.

MÖGLICHE URSACHEN

  • Infektion, begünstigt im Alter durch Zunahme der Prostatagrösse und Einschränkung beim Wasserlösen.
  • Erhöhte Spannungen im Beckenbodenbereich können die Harnblase und die Harnröhre belasten, ggf. die lokale Durchblutung und damit das Immunsystem reduzieren und Infektionen begünstigen. Dies betrifft oftmals eher jüngere Männer.

SYMPTOME

Leiden Sie an einem der folgenden Symptome, sollten Sie sich dringend auf eine Entzündung der ableitenden Harnwege untersuchen lassen. Harnwegsinfektionen und -entzündungen sind ernstzunehmende Krankheiten, die bei ausbleibender Behandlung zu chronischen Beschwerden übergehen und zu stark gesundheitsgefährdenden Folgen führen können. Deshalb sind eine ärztliche Abklärung sowie schnelles Handeln besonders wichtig.

  • Veränderungen des Urins (Farbe, Menge, Flockenbildungen)
  • Gefühl der Erschöpfung, Müdigkeit
  • Allgemeine Beschwerden wie Kopf- und Gliederschmerzen sowie Schmerzen in den Flanken oder im unteren Rücken
  • Fieber und Schüttelfrost
  • Brennender Schmerz beim Wasserlassen
  • Übermässiger / häufiger Harndrang
  • Ausfluss aus der Harnröhre
  • Blutiger Urin (Makrohämaturie)

 

BEHANDLUNG

Mein Team der Urologie Wipkingen und ich stehen unseren Patientinnen und Patienten im Kreis 10 in Zürich professionell zur Seite.

Für eine schnelle Genesung führe ich bei betroffenen Patient:innen nach einer ausführlichen Besprechung zunächst eine körperliche und sonografische Untersuchung mit Kontrolle des Urins durch. Sollte sich eine Infektion zeigen, können wir in der Urologie Wipkingen direkt mit der Therapie beginnen. Dabei kann der Einsatz eines Antibiotikums notwendig werden, der zur Reduktion der Krankheitsdauer führt, allerdings muss nicht jeder Harnwegsinfekt mit einem Antibiotikum oder Medikamenten behandelt werden. Dies muss individuell betrachtet werden. Auch eine Therapie mit Antirheumatika wie beispielsweise Ibuprofen ist möglich, genauso wie eine Behandlung mit pflanzlichen Arzneimitteln und Präparaten, die bei der Heilung unterstützen. Eine unkomplizierte Zystitis (Blasenentzündung) sowie eine unkomplizierte Harnwegsinfektion, insbesondere bei Frauen, zeigen in der Regel wirksame Spontan-Heilungsraten von 30 bis 50 %.


SCHNELLE HILFE BEI BLASENENTZÜNDUNGEN


HÄUFIG GESTELLTE FRAGEN

Zum Thema Blasenentzündung kommen regelmässig Patientinnen und Patienten mit vielen Fragen auf uns zu. Wir helfen Ihnen gerne weiter und beraten Sie professionell zu Ihrer individuellen Symptomatik. Lesen Sie hier mehr dazu, auf welche Risikofaktoren es zu achten gilt, um einer Blasenentzündung (Zystitis) vorzubeugen. Zudem erklären wir, welche Vorkehrungen Sie treffen können, die bei häufigen Blasenentzündungen helfen können. Ihr Team der Praxis Urologie Wipkingen und ich informieren Sie gerne und stehen Ihnen mit Rat und Tat im Kreis 10 in Zürich zur Seite.

Die Behandlung einer Blasenentzündung (Zystitis) variiert je nach Schwere und Umfang der Infektion. Diesen Therapien sind möglich:
 
Bei einer unkomplizierten Blasenentzündung:

  • Diese Form der Infektion betrifft eigentlich nur Patientinnen. Bei Patienten ist durch die Länge der Harnröhre und dem Vorhandensein der Prostata eine Infektion faktisch fast immer komplizierend.
  • Viele Fälle einer unkomplizierten Blasenentzündung mit leichten Beschwerden können sich ohne spezifische medizinische Behandlung bessern. Zur Linderung der Beschwerden und zur unterstützenden Behandlung können jedoch Mittel gegen die Schmerzen wie Paracetamol oder Ibuprofen eingesetzt werden.


  • In einigen Fällen kann die Verabreichung von Antibiotika notwendig sein, um die Dauer der Erkrankung zu verkürzen und die Symptome schnell zu lindern. Eine Antibiotika-Therapie wird jedoch nicht immer benötigt. Die Entscheidung hierfür wird auf Basis der individuellen Symptomatik und der Risikobewertung für mögliche Komplikationen getroffen.

Bei komplizierten Blasenentzündungen:

  • Diese Form der Infektion erfordert in der Regel die Anwendung von Antibiotika und Medikamenten, da ein erhöhtes Risiko besteht, dass die Infektion sich auf die Nieren oder beim Patienten auf die Prostata ausweitet. Um den spezifischen Erreger zu identifizieren, wird üblicherweise der Urin im Labor kultiviert. Dies dauert in der Regel 3 Tage. Der Urin sollte dabei vor der ersten Antibiotikagabe gewonnen und eingesandt werden.

  • Sollte sich die Infektion bereits auf die Nieren ausgebreitet haben, ist eine umgehende und gezielte Antibiotika-Therapie entscheidend, um dauerhafte Schäden zu vermeiden. In schweren Fällen kann auch ein Krankenhausaufenthalt notwendig sein, um eine umfassende Behandlung zu gewährleisten. Dies kann aber vor allem auch bei Bakterien notwendig werden, die bereits über viele Antibiotika-Resistenzen verfügen. Daher ist es wichtig, eine Urinkultur anzulegen.

In jedem Fall ist es wichtig, dass bei Schmerzen (leichten oder starken Schmerzen sowie krampfartigen Schmerzen) kombiniert mit Symptomen einer Harnwegsinfektion oder Zystitis (wie ständigem Harndrang) frühzeitig medizinische Hilfe in Anspruch genommen wird. So können Sie sicherstellen, dass die Infektion adäquat behandelt wird und keine weiteren Gesundheitsrisiken durch einen möglichen Zeitverlust auftreten. Bei Beschwerden Ihres Harnsystems sowie wiederkehrenden Harnwegsinfektionen beraten und behandeln wir Sie gerne in unserer Praxis der Urologie im Kreis 10 in Zürich.

Bei der Behandlung einer Blasenentzündung oder einer Infektion der unteren Harnwege können Sie auch selbst aktiv zur Besserung beitragen. Mit diesen Tipps können Sie der Infektion oder Zystitis entgegenwirken und Ihr Wohlbefinden steigern:

  • Einnahme von Medikamenten: Falls Ihnen Antibiotika verschrieben wurden, ist es wichtig, dass Sie diese genau nach den ärztlichen Anweisungen einnehmen. Die vollständige Einnahme des verschriebenen Antibiotikums ist entscheidend, um die Infektion effektiv zu bekämpfen und eine Resistenzbildung zu vermeiden.
     
  • Flüssigkeitsaufnahme: Es ist empfehlenswert, die Flüssigkeitszufuhr über das normale Mass zu erhöhen. Dabei sollten Sie kontinuierlich trinken und nicht stossweise. Dies hilft, die Harnwege durchzuspülen und Bakterien auszuschwemmen, was die Heilung fördern kann.
     
  • Regelmässiges Wasserlassen: Versuchen Sie, Ihre Blase regelmässig zu entleeren. Vermeiden Sie aber ein übermässiges Pressen, damit die gereizte Schleimhaut nicht zusätzlich belastet wird.
     
  • Wärmeanwendungen: Viele Betroffene empfinden das Auflegen einer Wärmflasche auf den Unterbauch als wohltuend. Die Wärme kann helfen, Krämpfe und Schmerzen zu lindern.
     
  • Blasentee: Blasentees enthalten natürliche Substanzen, die die Harnausscheidung fördern, Besonders Liebstöckl-Wurzel ist zu betonen, aber falls nicht zur Hand genügt auch ein einfacher Pfefferminztee.
     
  • D-Mannose: Hierbei handelt es sich eigentlich um eine Zuckeraustauschssubstanz der Lebensmittelindustrie. Diese hat aber die Eigenschaft, die Bindung spezieller Bakterien an der Blasenschleimhaut aufzuheben. Dadurch gelingt es einfacher, die Bakterien auszuspülen. Dies gelingt aber nur bei Escherichia coli (E. coli). Da es aber der häufigste Verursacher von Harnwegsinfektionen und Blasenentzündungen ist, lohnt sich der Versuch.


Diese Massnahmen können dazu beitragen, die Beschwerden einer Harnwegsinfektion oder Zystitis zu lindern und den Heilungsprozess zu unterstützen. Sollten jedoch die Symptome anhalten oder sich verschlimmern, kontaktieren Sie uns bitte ohne Umschweife, damit wir Ihnen in unserer Praxis in Wipkingen, im Kreis 10 in Zürich weiterhelfen können.
 

Die Vorbeugung von Harnwegsinfektionen oder einer Zystitis ist ein wichtiger Aspekt der urologischen Gesundheitsvorsorge. Hier teilen wir einige bewährte Massnahmen für Frauen und Männer mit Ihnen, die im Alltag helfen können, das Risiko einer Blasenentzündung zu minimieren:
 
Vorbeugende Massnahmen für Frauen:

  • Wasserlassen nach dem Geschlechtsverkehr: Um Bakterien, die möglicherweise in die Harnröhre gelangt sind, auszuspülen, ist es empfehlenswert, nach dem Geschlechtsverkehr die Blase zu entleeren.
  • Verhütungsmethoden überdenken: Bestimmte hormonelle Verhütungsmittel und Spiralen können das Risiko für Harnwegsinfektionen erhöhen. Sind Sie häufig von einer akuten Blasenentzündung betroffen, könnte hilfreich sein, alternative Methoden in Betracht zu ziehen.
  • Intimhygiene: Eine sorgfältige Intimhygiene ist wichtig. Allerdings sollte darauf geachtet werden, keine aggressiven Seifen oder Sprays zu verwenden. Das Waschen mit lauwarmem Wasser ist in der Regel ausreichend. Achten Sie darauf, nach dem Stuhlgang von vorn nach hinten zu wischen, um eine Übertragung von Darmbakterien zu vermeiden. Zudem kann es bei wiederkehrenden Blasenentzündungen sinnvoll sein, die Intimbehaarung nicht vollständig zu rasieren und Baumwollunterwäsche zu tragen.
  • Warmhalten des Unterleibs: Vermeiden Sie es, dass Füsse und Unterleib auskühlen, da Kälte die Anfälligkeit für Infektionen erhöhen kann. Setzen Sie sich nicht auf einen kalten Untergrund.
    Flüssigkeitsaufnahme: Viel Trinken spült die Harnwege und entfernt mögliche Bakterien, bevor sich diese vermehren können, und unterstützt die lokalen Selbstheilungskräfte.
  • Stuhlgang: Durch die Sicherstellung eines regelmässigen und weichen Stuhlgangs reduziert sich das Risiko für eine Blasenentzündung enorm. Frauen mit einer Neigung zur Verstopfung leiden häufiger an einer Zystitis. Generell hilft eine gesunde Darmflora auch bei Harnwegsinfektionen.
  • Stärkung der Abwehrkräfte: Ein gesunder Lebensstil mit ausreichend Schlaf, der richtigen Ernährung und Stressreduktion trägt zudem dazu bei, das Risiko von Infektionen zu verringern. Menschen mit einem geschwächten Immunsystem sind generell anfälliger für entzündliche Erkrankungen.

Vorbeugende Massnahmen für Männer:

  • Hygiene nach dem Geschlechtsverkehr: Ähnlich wie bei Frauen ist es auch für Männer ratsam, nach dem Geschlechtsverkehr zu urinieren, um mögliche Bakterien aus der Harnröhre zu spülen.
  • Achten auf Prostatagesundheit: Männer sollten auf die Gesundheit ihrer Prostata achten, da Prostataerkrankungen das Risiko einer Harnwegsinfektion erhöhen können. In regelmässigen medizinischen Untersuchungen können frühzeitig Probleme erkannt und behandelt werden.
  • Genitalhygiene: Die Vorhaut ist ein Reservoir an verschiedensten Keimen. Daher sollte diese separat zum Duschen morgens und abends am Waschbecken zurückgezogen und mit lauwarmem Wasser gereinigt werden. Anschliessend idealerweise lufttrocknen lassen und mit einer Hautcreme fetten.
  • Vermeidung von Irritationen des Urogenitalbereichs: Enganliegende und feuchte Kleidung sollte vermieden werden, da diese die Feuchtigkeit zu einer lokalen Unterkühlung und Schwächung des Immunsystems beitragen kann. Das Tragen von lockerer, atmungsaktiver Unterwäsche hilft dabei, das Risiko zu reduzieren. Eine nasse Badehose sollte zügig durch eine Trockene ersetzt werden.
  • Achten auf ausreichende Flüssigkeits- und Mineralzufuhr: Zu wenig Urinproduktion fördert das Infektionsrisiko. Sie sollten daher auf eine gute und regelmässige Flüssigkeitszufuhr achten. Aber auch Mineralien sind wichtig. Zink spielt beispielsweise eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung einer gesunden Immunfunktion. Ein gut funktionierendes Immunsystem trägt dazu bei, Infektionen, einschliesslich Harnwegsinfektionen, vorzubeugen. Zinkreiche Lebensmittel wie Fleisch, Nüsse und Samen sind dabei nützlich.

Wenn Sie Fragen zu diesen vorbeugenden Massnahmen haben, sprechen Sie uns gerne darauf an. Bei anhaltenden Symptomen oder Bedenken ist es unerlässlich, eine ärztliche Beratung in Anspruch zu nehmen, um individuell angepasste Empfehlungen und Behandlungen zu erhalten.
 

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